Vor- und Nachteile von Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage
Beim Direktinvestment in Immobilien gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Immobilien, in welche man investieren kann. Einerseits sind das Immobilien in Form von Ein- oder Mehrfamilienhäusern, die man als Wohnobjekte vermieten kann. Andererseits kann auch in so genannte Gewerbeimmobilien investiert werden.
Das sind Objekte, die vom Mieter oder Pächter zu gewerblichen Zwecken genutzt werden, zum Beispiel Bürohäuser oder auch Einkaufszentren. Wie jede Art von Immobilien-Investment, so bringt natürlich auch die Kapitalanlage in Gewerbeimmobilien ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich. Bei der „richtigen“ Auswahl der Mieter oder Pächter, bei denen es sich beispielsweise um ein größeres Unternehmen handeln könnte, sind sicherlich die auf viele Jahre vertraglich zugesicherten Einnahmen als Vorteil zu nennen.
Gewerbeimmobilien werden fast immer über eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren vermietet/verpachtet. Es besteht hier demnach keine möglicherweise hohe Fluktuation wie bei vermieteten Wohnhäusern, bei denen der Mieter innerhalb von drei Monaten kündigen kann. Besonders bei größeren Unternehmen kann man zudem davon ausgehen, dass keine Mietausfälle etc. zu befürchten sind, auch wenn ein Risiko in der Hinsicht natürlich immer besteht.
Ein weiterer Vorteil von Gewerbeimmobilien als Geldanlage, vor allem gegenüber den Wohnhäusern, ist die Tatsache, dass äußere Einflüsse nur einen geringe oder gar keine negative Auswirkung haben. So wäre es für die Nutzung eines Bürohauses zum Beispiel ohne Einfluss, wenn im näheren Umfeld eine Mülldeponie errichtet würde, um beim vorherigen Beispiel im Zusammenhang mit den Mehrfamilienhäusern und dortigen Auswirkungen zu bleiben.
Positiv anzuführen ist bei der Geldanlage in Gewerbeimmobilien sicherlich die recht gute Rendite, die man erzielen kann. Dazu gehören natürlich auch steuerliche Vorteile, da man viele Kosten in Zusammenhang mit der Immobilie absetzen kann. Ein Nachteil einer Gewerbeimmobilie besteht darin, dass nicht immer genau kalkuliert werden kann, in welchem Umfang die Immobilie dann tatsächlich genutzt wird. Nimmt man das Beispiel Bürohaus, dann ist es zu Beginn der Vermietung meistens recht ungewiss, wie viele der Büroräume in der Praxis wirklich angemietet werden. Gleiches gilt auch bei einem Einkaufszentrum, bei dem es darauf ankommt, wie viele Geschäftsflächen hier vermietet werden können.
Vor allem aufgrund der Größe besteht bei Gewerbeimmobilien meistens ein deutlich höheres unternehmerisches Risiko, als es zum Beispiel bei vermieteten Mehrfamilienhäusern der Fall ist. Denn im Vergleich findet man meistens deutlich schneller einen neuen Mieter für eine Wohnung als einen oder mehrere Mieter von Geschäftsflächen oder von Büroräumen. Der Hauptnachteil der Gewerbeimmobilien als solche ist demnach vor allem die Größe der Objekte, die letztendlich in einigen Bereichen zu einem erhöhten Risiko und einer gewissen „Unübersichtlichkeit“ führen kann.
Das gilt unter anderem auch für die Finanzierung, im Rahmen derer meistens sehr eng kalkuliert wird. Sind zum Beispiel insgesamt im Bürogebäude 30 Büros zu vermieten und wurde mit einer Auslastung von anfänglich 60 Prozent kalkuliert, dann kann eine Auslastung von nur 40 Prozent in der Praxis mitunter schon die gesamte Finanzierung „kippen“. Aufgrund dieser Tatsachen eignet sich die Kapitalanlage in Gewerbeimmobilien deutlich weniger für Privatpersonen, sondern meistens sind es in der Praxis eher Unternehmen oder sehr finanzstarke Privatleute, welche diese Art des Immobilien-Investments nutzen.