Vor- und Nachteile von Immobilienfonds als Kapitalanlage
Es ist heute möglich, auf verschiedene Arten in Immobilien zu investieren. Dazu zählen sowohl das direkte Investment durch den Erwerb einer Immobilie als auch die unterschiedlichen Formen von indirektem Investment, zum Beispiel mittels Aktien, Zertifikaten oder durch Immobilienfonds.
Jede dieser Formen der Geldanlage hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, was natürlich auch für die Immobilienfonds als Kapitalanlage zutrifft. Wenn man sich dieses Vorteile und die Nachteile der Immobilienfonds näher betrachten möchte, so muss auf alle Fälle zwischen den offenen und den geschlossenen Immobilienfonds differenziert werden, weil es sich dabei um äußerst unterschiedliche Konstruktionen handelt. Der Vorteil der geschlossenen Immobilienfonds besteht in erster Linie darin, dass es sich dabei um die direkteste Möglichkeit der Immobilienanlage handelt, abgesehen natürlich vom Kauf einer Immobilie.
Die geschlossenen Immobilienfonds investieren meistens selbst nur in eine Immobilie, und an diesem Investment kann sich der Anleger durch Kauf der Fondsanteile beteiligen. Der Vorteil besteht weiterhin darin, dass der Anleger genau darüber informiert ist, in welches Objekt investiert wird. Ebenfalls zu den Vorteilen der geschlossenen Immobilienfonds zählt die durchschnittlich sehr gute Rendite, die meistens bei sechs Prozent beginnt und durchaus in den zweistelligen Prozentbereich reichen kann.
Das Investment in geschlossene Immobilienfonds bringt aber auch einige (mögliche) Nachteile für den Anleger mit sich. Dazu zählt beispielsweise die Tatsache, dass eine Investition erst ab einem bestimmten Mindestbetrag möglich ist, der oftmals im Bereich von 10.000 Euro liegt. Somit können interessierte Kleinanleger nur selten über geschlossenen Immobilienfonds in Immobilien investieren. Ferner ist es ebenfalls ein Nachteil, dass die Fondsanteile nur über einen festgelegten Zeitraum hinweg erworben werden können und vor allem erst nach einigen Jahren Haltedauer wieder veräußert werden können.
Das Kapital liegt hier also im wahrsten Sinne des Worts fest. Das Risiko eines geschlossenen Investmentfonds stellt ebenso einen Nachteil dar. Dadurch, dass die Gesellschaft nur in ein Objekt investiert, findet natürlich keinerlei Risikostreuung statt. Scheitert das „Projekt“, dann ist es in der Praxis bereits häufiger vorgekommen, dass die Anleger ihr gesamtes Kapital verloren haben. Grundsätzlich ist das Investment in geschlossene Immobilienfonds also fast mit dem Einzelinvestment in eine Immobilie zu vergleichen, die man selbst erwirbt, nur dass eben der gesamte Verwaltungsaufwand etc. weg fällt.
Beim offenen Immobilienfonds sind gänzlich andere Vor- und Nachteile zu berücksichtigen. Bei den Vorteilen beginnend, ist hier als Erstes die Risikostreuung zu nennen, die beim geschlossenen Immobilienfonds nicht vorhanden ist. Der offene Immobilienfonds investiert sein Kapital hingegen in viele verschiedene Immobilien. Selbst wenn also eine Immobilie keinen Ertrag erwirtschaften sollte, kann dieses meistens durch die anderen Immobilien „aufgefangen“ werden. Neben der Risikostreuung ist das investierte Kapital zudem als weiterer Vorteil jederzeit verfügbar.
Die Anteile am offenen Immobilienfonds können täglich gekauft werden und bei Bedarf auch täglich wieder an die Fondsgesellschaft verkauft werden. Für Kleinanleger sind offene Immobilienfonds sehr gut geeignet, denn bereits ab 50 Euro ist es möglich, Anteile oder Bruchteile eines Anteils zu erwerben. Ebenfalls besteht kein Emittentenrisiko beim offenen Immobilienfonds, wie es generell bei keinen offenen Fonds der Fall ist. Neben den Vorteilen sind zwei Nachteile im Bereich offenen Immobilienfonds als Kapitalanlage anzuführen. Der erste Nachteil besteht darin, dass oftmals die Transparenz fehlt. Im Gegensatz zum geschlossenen Fonds weiß der Anleger beim offenen Immobilienfonds nur selten, in welche Immobilien genau investiert wird. Der zweite Vorteil ist die geringere Rendite als beim geschlossenen Immobilienfonds, was vor allem auf die Streuung auf verschiedene Immobilien zurück zu führen ist.